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 | Segnung 2011 |
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Es geschah in Andernach am 01.05.2011 Chrom und Lack blitzen, und die Ledersitze sind frisch poliert. An unsere Andernacher Kirche St. Peter stehen Allrounder sowie Cruiser, Chopper, Enduros, Tourer und Trikes in dichten Reihen nebeneinander. Zur Motorradmesse haben sich mehrere Hundert Biker aus der Region versammelt. Sie erhoffen sich himmlischen Beistand für die kommende Saison. Mit dem Saisonstart warten nicht nur die Gefühle von Freiheit, sondern auch viele Gefahren auf die Biker. Neben tückischen Straßenverhältnissen und Selbstüberschätzung ist es oft das falsche Verhalten von Autofahrern im Straßenverkehr, das zu schweren Unfällen führt.„Wir sind hier, um für die neue Saison den Segen zu erbitten und die kommenden Wochen unfallfrei zu überstehen", sagt Christa Hahn aus Kruft. Wie sie freut sich auch ihr Mann Ralf, bekannte Gesichter zu sehen. Beide sind Mitglieder der Mendiger „Lay-Rider". Ralf mag am Motorrad fahren besonders die Nähe zur Natur, die beim Auto fahren so nicht gegeben ist. Überdies genießt er die Beschleunigungskräfte beim Fahren.Das Treffen nutzen die Biker, um etwa über Umbauten an den Motorrädern zu sprechen oder Tipps über besonders schöne Fahrstrecken auszutauschen. Teilweise sind die Feuerstuhl-Begeisterten schon früh aufgebrochen, um mit ihren Kollegen in der Karolingerstraße und der Landsegnung ausreichend fachsimpeln zu können. So kommen etwa Thomas Faulhaber und Eveline Bayer extra aus Willroth im Westerwald, um mit dabei zu sein. „Wir sind jedes Jahr hier. Die Atmosphäre ist ruhiger und familiärer als etwa beim Treffen am Nürburgring", meint Eveline Bayer. Sie sehen sich genau die verschiedenen Motorräder an, um vielleicht noch Anregungen für einen Umbau zu bekommen. Thomas Faulhaber hat neben einer Enduro noch zwei Naked Bikes und schraubt gerne selber. Doch es sind nicht nur die Benzingespräche, die die Motorradfans anziehen. Besonders wichtig ist für sie die gemeinsame Messe mit der anschließenden Segnung,Pfarrer William Ngolit aus Nigeria gehört ebenfalls zu den Motorradfans.Gleich nach seiner Priesterweihe fuhr er drei Jahre lang mit einer Honda Super Cub zu den Gläubigen: „Viele Dörfer waren mit dem Auto nicht zu erreichen, und mit dem Motorrad kam man besser durch", erzählt er vor der Messe.In seiner Predigt mahnt Ngolit etwa,besonnen und rücksichtsvoll zu fahren.Wie er gehen ebenso die beiden Lektoren Peter Schwab und Liselotte Buchinger-Radberger in ihren Fürbitten auf die Bedürfnisse der ungewöhnlichen Gottesdienstteilnehmer ein. Die Jugendband Sparking Lights St. Kastor aus Miesenheim begleitet die Messe mit Liedern. Anschließend stellen sich der Pfarrer und die Messdiener an der Einmündung zur Koblenzer Straße auf. Ngolit segnet jeden Vorbeifahrenden, bevor sie gemeinsamin einem Korso durch die Innenstadt fahren.
Gelesen in der Rhein Zeitung Koblenz
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