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Abbildung: Puch Österreich -
PUCH LM
Hersteller: Puchwerke AG, Graz/Steiermark, Österreich
Nach einer durch den ersten Weltkrieg bedingten Pause ließ die Motorradmarke Puch erst 1923 wieder von sich hören. Die Firma ruhte sich nicht wie andere Marken auf ihren Vorkriegserfolgen aus. Die Entwicklungsabteilung sorgte für eine Überraschung: ein neues leichtes Motorrad mit einem unkonventionellen Zweitakt-Zweikolben-Motor, dem sogenannten U-Motor.
Das neue Modell trug die Bezeichnung LM — Leichtmotorrad. Der Konstrukteur Giovanni Marcellini war schon durch die Anwendung des Prinzips eines Doppelkolbens auf einem Pleuel bei der italienischen Firma Garelli bekannt geworden, für die er früher tätig gewesen war. Im Puch-Motor verwendete er eine verbesserte Konstruktion mit Doppelzylindern und zwei Kolben, die einen gemeinsamen Verbrennungsraum und eine gemeinsame Pleuelstange hatten. Der Motor arbeitete jedoch wie ein Einzylinder. Der rechte Kolben diente zum Spülen, der linke zum Ausstoßen der Abgase. Der Y-förmige Pleuel bewirkte, daß der Auspuffkolben den Spülkolben überholte und so beide Zylinder gründlich spülte. Nach dem Schließen des Auspuffkanals blieben die Spülkanäle geöffnet, so daß sich die Zylinderfüllung verbesserte und die Verluste durch Verwirbelung von Brennstoffgemisch mit Auspuffgasen verringerten. Der geringe Zylinderhubraum von nur 123 cm3 gestattete nur eine Motorhöchstleistung von 1,5 kW (2 PS). Das war nur für den Antrieb eines schweren Fahrrades ausreichend. Mit einem Gewicht von 42 Kilogramm konnte auf der Ebene eine Geschwindigkeit von 60 km/h erreicht werden. Der Antrieb des Hinterrades erfolgte über eine Kette. Die Radnabe war gleichzeitig als einfaches Zweiganggetriebe konstruiert und ersetzte außerdem die Kupplung. Das Motorrad wurde durch Betätigung des Schalthebels in Bewegung gesetzt, deram oberen Rohr des Rahmens angebracht und mit der Zugstange des Getriebes verbunden war.Gleich im ersten Produktionsjahr wurden 2500 Stück dieses Modells verkauft, was die gesamte Produktionskapazität der Firma in Anspruch nahm. Der große Verkaufserfolg war gleichzeitig auch die Grundlage für die Vorbereitung eines stärkeren Modells mit 175 cm3 Hubraum.