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MILLET Bj.1892

Abbildung: Millet Bj.1892 -

Felix Millet, Paris, Frankreich

Am 11. Juni 1895 fand der offizielle Start zum Automobilrennen Paris-Bordeaux-Paris statt, das über eine Gesamtlänge von fast 1200 km führte. Eine Besonderheit dieses Rennens, an dem sich 21 Fahrzeuge, unter ihnen die Marken Peugeot, Panhard & Levassor, die Dampffahrzeuge De Dion-Bouton, beteiligten, war die Beteiligung eines Motorrades von Felix Millet.
Felix Theodore Millet konstruierte und patentierte sein erstes Motorrad im Jahre 1888. Die Originalität lag in seiner Konstruktion und Anordnung der Antriebseinheit. Der Fünfzylinder-Sternmotor war nämlich direkt in der Mitte des Hinterrades angebracht. Die Festigkeit seiner Zylinder diente gleichzeitig für die Festigung des ganzen Rades, das starken Vibrationen und Stößen bei der Übertragung der Antriebskraft ausgesetzt war. Das Motorrad bot viele Neuheiten, von denen sich einige später bei anderen Fabrikaten erst durchsetzten. Außer dem Motorantrieb hatte es Pedale, die über ein Kettengetriebe mit dem Hinterrad verbunden waren und zur Bedienung der Hilfsbremse dienten. Die Petroleumzufuhr zum Motor ließ sich durch einen drehbaren Griff am Lenker regulieren. Zur Zündung wurde ein Bunsenelement verwendet, das Stickstoff säure, Schwefelsäure und Wasser enthielt, sowie eine von Millet selbst konstruierte Induktionsspule. Der Treibstoff wurde mit vorgewärmter und gefilterter Luft gemischt. Die Leistung des Motors von 0,5 kW (0,7 PS) reichte für eine Geschwindigkeit von 35 km/h. Das war geradezu gefährlich, da das Fahrzeug keine wirksamen Bremsen hatte.
Die herrlichen Motorräder F. Millets, von denen eines im Besitz des Musee des Arts et des Metiers in Paris ist, wurden auf Grund der Erfahrungen immer weiter verbessert. Trotz der revolutionären Konstruktion verschwanden Millets Motorräder Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts vom Markt, ebenso wie viele andere gewagte Konstruktionen, die ihrer Zeit weit voraus waren.